Schon immer habe ich viel und gern „geknipst“. Angefangen hatte es mit einer Kodak Ektralite 400 Pocketkamera. Die wenigsten werden sie noch kennen, ein paar Ältere werden sich jetzt bestimmt erinnern.
Später bekam ich von meinem Opa eine analoge Praktika Spiegelreflexkamera. Zusammen mit u.a. einem 200mm Teleobjektiv von Zeiss Jena, welches vom Durchmesser her eher einem Ofenrohr ähnelte, dafür aber auch im Dunkeln gute Fotos ermöglichte. Die Kamera nebst Objektiv wurde, auf welchen wegen auch immer, während eines DDR Besuchs gekauft und in den „Westen“ geschmuggelt. Offiziell verfügbar waren die Kameras in der damaligen „DDR“ nämlich eigentlich nicht.
Kann auch sein, dass zum Teil auch harte Devisen in Form von „DM“ im Spiel waren, aber das sind nur Spekulationen…
Als Jugendlicher habe ich also mit der Praktika erste Versuche unternommen. Leider nicht intensiv genug, so dass ich irgendwann die Lust verloren hatte. Ging doch damals noch nichts automatisch und das Zusammenspiel von Blende und Belichtungszeit…. ein Buch mit sieben Siegeln. Die Pocket war einfacher zu Bedienen. Qualität war damals noch eher zweitrangig.
Lange Zeit waren andere Hobbys interessanter. Bis dann die ersten digitalen Kameras in bezahlbare Regionen kamen. Den Anfang machte 1996 eine kleinen Casio QV100.
Sie hatte eine sagenhaftete Auflösung von 0,3MP. Ca. 400 DM wollte Karstadt damals dafür haben. Die Ergebnisse waren entsprechend schlecht.
Aber ich war Stolz die Fotos, die ich gerade noch auf unserer Rennstrecke für RC-Cars gemacht hatte, am gleichen Abend auf die Webseite des Vereins laden zu können. Welch ein Fortschritt!
Später, das muss so 2001 gewesen sein, folgte dann eine Olympus Camedia E100RS.
Immerhin schon mit einer Auflösung von 1,5MP! Brennweite 38-300mm. Highlight, und dafür stand das „RS“ für RapidSpeed im Namen, war die
Möglichkeit bis zu 15 Bilder pro Sekunde aufzunehmen. Das schaffen manche Kameras heute noch nicht mal.
Obwohl sie auch die Möglichkeit der manuellen Einstellung bot, nutzte ich die Kamera ausschließlich im Auto-Mode. Denn noch immer waren Blende und Zeit…. ihr wisst schon.
Es folgte eine Konica-Minolta Dimage 7i Hi.
Die erste Kamera mit 5MP. Es war ein Spontankauf, als ein örtlicher Fotohändler in Lübeck einen Sonderverkauf veranstaltete.
Der Preis betrug, wenn ich mich richtig erinnere 399 Euro.
Aber auch hier kam ich über den Automatikmodus nie hinaus. Höchstens mal um zu experimentieren. Die Ergebnisse dieser Experimente waren ausnahmslos nicht zu gebrauchen. Was aber nicht an der Kamera lag. Also weiterhin Automatik.
Zu groß, um sie immer mitzuschleppen sah ich mich nach einer kompakten Kamera um. Die wollte finanziert werden und so musste die Konica ihren Platz räumen.
Es wurde eine Panasonic Lumix TZ7. „TZ“ steht bei Panasonic für Travelzoom. So hatte die Kamera eine Brennweite von 25-300mm, welches mit 12fach Zoom beworben wurde. Der Aufnahmechip hatte eine Auflösung von 12,7MP. Ihr Name war Programm. Tolle Reisekamera mit einer guten Bildqualität. Die Kamera war treuer Begleiter auf vielen Ausflügen. Natürlich im Automatikmodus. Einen anderen gab es hier auch nicht.
Leider war das Display nicht klappbar.
So gesellte sich bald eine zweite Kompakte dazu. Es wurde auch eine Panasonic. Wieder eine Lumix TZ. Diesmal die TZ56. Mit Klappdisplay.
Zoom 20fach, mit einer Auflösung von 16MP.
Auch sie war ein treuer Begleiter. Im Gegensatz zur TZ7 gab es hier auch die üblichen manuellen Modi. Genutzt habe ich sie…. man glaubt es kaum… gar nicht!
2015 War es, als ich entschlossen hatte, mich intensiver mit den Geheimnissen der Fotografie zu beschäftigten. Dafür sollte eine „richtige Kamera“ her. Also keine Kompakte mehr.
Auslöser für einen Kauf war nicht zuletzt ein Angebot für ein komplettes Kit der Sony Alpha 58 mit 2 Objektiven. Ein 18-55mm und ein 55-200mm lagen der SLT58 bei. Preis für das gesamte Kit: 599€. Die erste Zeit wurde ausprobiert. Natürlich im Automatikmodus. Für einen Anfänger wie mich war die Kamera ideal.
Die Qualität der Aufnahmen stellte mich zufrieden. Die neugierige Phase war irgendwann vorbei und die Kamera landete erstmal in der Schublade. Die Pläne, etwas mehr darüber zu lernen, wie man Fotos ohne Automatik macht wurden erstmal verschoben. Ende 2016 flammte es wieder auf. Ich besuchte unter anderem einen Fotoworkshop für Nachtfotografie in Hamburg. Von da an beschäftigte ich mich deutlich öfter mit SAM, also mit den Modi „S“, „A“ und „M“.
Mitte 2017 sollte es dann etwas mehr sein. Ich merkte immer öfter, vor allem auch wenn ich mit anderen Kameras verglich, dass die A58 nicht so gut in meiner Hand lag wie ich es mir wünschte. So wusste der kleine Finger nie so recht wo hin.
Da ich mit der Sony an sich sehr gut zurecht kam und zufrieden war, probierte ich ein paar Kameras von Sony aus. Die spiegellose 6000er Serie… tolle Kameras aber das Gehäuse für mich zu klein.
Auch die Alpha 7 II schaute ich mir an. Aber auch hier das Gleiche. Sie lagen einfach nicht so gut in der Hand, wie ich es mir wünschte. Auch wenn sie zweifellos die Bessere Kamera gewesen wäre.
Dann testete ich die Sony Alpha 68, also quasi der Nachfolger der A58. Neues Gehäuse, wie für meine Hand gemacht. Nach etwas Recherche und ein paar Tipps fand ich dann die Sony Alpha 77 MarkII. Sie gefiel mir auf Anhieb, lag genauso perfekt in der Hand wie die A68, war aber besser ausgestattet. Der Preisunterschied dank eines Superangebots kaum der Rede wert. Die Entscheidung war gefallen.
Warum kein Systemwechsel? Nun, das eine oder andere Objektiv hatte ich schon angeschafft und da ich nicht alles neu kaufen wollte blieb ich dem A-Mount Bajonettverschluss treu.
Bis heute befindet sich die A77II in meinem Rucksack und bin damit nach wie vor sehr zufrieden.
Ein paar Eckdaten: 24,3 MP APS-C Sensor, 79 Autofokuspunkte, bis zu 60 Einzelbilder pro Sekunde, ISO 100 bis 25600, interner Bildstabilisator usw.
Fortsetzung folgt…
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